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Wer notiert die Aktienkurse

Die Frage wer denn überhaupt die Aktienkurse notiert, führt uns direkt in das Handelssystem und in die Art und Weise, wie Käufe und Verkäufe an der Börse überhaupt durchgeführt werden. Dabei werden Sie erstaunt feststellen, wie häufig die Aktien gehandelt werden und dass tatsächlich bei viel gehandelten Aktien mehrere Kurse pro Minute gestellt werden können.

Der variable Handel auf dem Vormarsch

Vor der Einführung des computergestützten Handels wurden lediglich große Orders (beispielsweise 100 Stück oder mehr) zum jeweiligen Orderzeitpunkt tatsächlich gehandelt. Alle anderen Kauf- und Verkaufsaufträge wurden jeweils gesammelt und einmal am Tag zum Kassakurs gehandelt. Alle Aufträge, die nicht zum Kassakurs abgewickelt worden sind, wurden zu jeweils aktuellen Kursen abgerechnet. Diese als “variabler Handel” bezeichnete Abwicklung der Aufträge ist inzwischen für jede Stückzahl gang und gäbe. Es gehen also die Kauf- und Verkaufsorders, die der Kunde über die Bank oder einen Direktbroker abgibt, an einem Börsenplatz ein. Dort werden die Aufträge so zusammengestellt, dass ein möglichst großer Umsatz realisiert werden kann. Diese Aufgabe wird von einem durch den Börsenplatz beauftragten, neutralen Makler bzw. sein Computersystem erledigt. Dann stellt der auch Kursmakler genannte Mitarbeiter einen Kurs für diese eine Transaktion fest, der für den Käufer und den Verkäufer verbindlich ist. Damit es dabei zu keinen Überraschungen kommt limitieren viele Kunden die Aufträge. Dies bedeutet, dass sie einen Höchstkurs angeben, den sie zu zahlen bereit sind oder einen Mindestpreis, den sie erlösen möchten. Alle Orders, die dem aktuellen Kurs nicht entsprechen werden quasi auf eine Art Warteliste gelegt und dann im Laufe des Tages abgearbeitet. Deshalb kann es je nach Schnelligkeit und Intensität zu mehreren Kursen innerhalb einer Minute oder auch ein paar Sekunden geben. Der jeweils geltende Kurs wird vom Kursmakler notiert und entsprechend an die Bank bzw. den Broker als Abrechnungskurs mitgeteilt. Diese Mitteilung wird über eine Clearing- bzw. Verrechnungsstelle geleitet, die später auch die Wertpapierbuchungen zwischen den einzelnen Banken vornimmt. Somit wird die ständige Kursfeststellung, die früher nur für große Orders üblich war, für jeden einzelnen Auftrag durchgeführt.

Die Protokolle werden aufbewahrt

Da die Börsenplätze eine staatliche Zulassung benötigen achten sie auf die Seriosität des Handels und auch die Einhaltung der Bestimmungen. Deshalb werden die notierten Kurse elektronisch aufbewahrt, um bei etwaigen Fragen auch für längere Zeit genaue Auskunft über den Auftrag geben zu können. Deshalb sehen Sie bei manchen Banken auch die genaue Orderausführung: Nicht nur mit einer Datumsangabe, sondern auch mit der exakten Uhrzeit der Transaktion.