Was ist ein Orderbuch
Einen Überblick auf die momentane Auftragslage eines Börsenmaklers erlaubt das sogenannte Orderbuch. In ihm sind alle Kauf- und Verkaufsaufträge von bestimmten Wertpapieren ordentlich und sorgsam aufgelistet. Es ist als ein besonders wichtiges Hilfsmittel an der Börse zu verstehen.
Abhängig von den Informationen, die das Buch enthält, berechnet der Makler die Kurse seiner Wertpapiere am Gleichgewichts- bzw. Marktpreis. Allerdings ist es heutzutage sehr selten, dass ein Buch als solches diesen Nutzen erfüllt. Elektronische Mittel wie etwa Speichermedien sind gebräuchlich, um all diese Daten festzuhalten, da ihre Abfrage sofort und gezielter erfolgt – ein unverzichtbarer Vorteil für Makler, um sich möglichst schnell an Aktualisierungen des Marktes anzupassen.
Es existiert ein offenes Orderbuch, das von allen Handelsteilnehmern eingesehen werden kann. In diesem sogenannten XETRA-Orderbuch von der Deutschen Börsen AG sind sowohl Größe als auch maximale Höhe von Kauf- und Verkaufsaufträgen hinterlegt, mit denen die elektronische Börse XETRA arbeitet. Diese Informationen können für Makler eine beachtliche Hilfestellung sein, da sie diverse Hinweise geben. Durch dieses Orderbuch ist es etwa möglich, temporär den Anstieg oder Fall einer Aktie einzuschätzen. Eigene Kauf- und Verkaufsaufträge lassen sich anhand dieser Informationen so abgleichen, dass der Kauf günstiger und der Verkauf gewinnbringender erfolgen kann. Zuletzt sind alle Aktien – sowohl für Kauf, als auch für Verkauf – gut sichtbar aufgelistet, sodass sich mit einem Blick deutlich erkennen lässt, wie die aktuelle Lage auf dem Markt aussieht.
Daneben gibt es noch weitere Orderbücher, die teilweise verfügbar sind – oder aber nur von festgelegten Personenkreisen in Anspruch genommen werden. Ein bekanntes Beispiel stellt das Orderbuch der Computerbörse Iceberg Orders dar.
Konsortialbanken bezeichnen eine bestimmte Verzeichnis-Sorte ebenfalls als Orderbuch. In diesem Verzeichnis werden bei wirtschaftlichen Emissionen mit Wertpapieren alle Zeichner mitsamt des Betrages, Preises und Datums festgehalten. Jede einzelne Konsortialbank führt solch ein Orderbuch, wenn es um das Festpreisverfahren geht. Im Falle eines Bookbuilding-Verfahrens hingegen erfolgt die Buchführung innerhalb einer Zentrale durch den sogenannten Bookrunner.
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